
Für Rotterdam, schon im 19. Jahrhundert einer der größeren Häfen der Welt, entstand durch die Zunahme des Schiffsverkehrs ein großes Kapazitätsproblem. Der Wasserbauingenieur Pieter Caland erhielt den Auftrag, ‚die Hoek van Holland‘ durch Ausgraben einer Fahrrinne zu durchstechen. Diese Arbeiten haben dafür gesorgt, dass sich in der ‚Oude Hoek‘ viele Arbeiter und Angestellte der nationalen Straßen- und Wasserbaubehörde niederließen. Verwaltungstechnisch gehörte Hoek van Holland bis 1914 zur Teilgemeinde ’s-Gravenzande. Seit 1914 ist Hoek van Holland Teil der Gemeinde Rotterdam.
Hoek van Holland entwickelte sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem einzigartigen Badeort. Der Strand und der Nieuwe Waterweg, mit einem regen Schiffsverkehr, waren schon in dieser Zeit ein großer Anziehungspunkt. Leider musste Hoek van Holland sehr unter dem Zweiten Weltkrieg leiden. Die ‚Oude Hoek‘ wurde von den Nazis nahezu vollständig geräumt und für einen enormen Bunkerkomplex abgerissen. Durch die Lage an der Mündung des Rotterdamer Hafens und die Anwesenheit des Panzerforts Hoek van Holland war Hoek van Holland für den Nazis ein strategischer Ort und eine wichtige Festung im Atlantikwall. Bis zum heutigen Tage sind diese Spuren des Zweiten Weltkriegs demonstrativ anwesend. Das Panzerfort kann derzeit besucht werden, es ist eines von mehreren, örtlichen Museen mit dem Hauptthema “Der Zweite Weltkrieg”. Der gewaltige Bunkerkomplex kann von den Besuchern ebenfalls frei besichtigt werden.